Von Fähren, Krankenhäusern und Malaria

Hallo Leute,

heute war also Tag fünf unserer Hilfstour nach Togo. Der Tag war überaus anstrengend: Morgens um 8.00 Uhr sind wir aufgebrochen und erst gegen 20.00 Uhr zurückgekehrt. Gefühlt wird es hier von Tag zu Tag heißer und schwüler, die Luft steht. 

Zuerst sind wir mit unseren geliehenen Fahrrädern an das Ufer des Togosees gefahren, um von dort direkt nach Togoville überzusetzen.  Man hatte uns gesagt, dass von dort die Fähren losgehen, aber wir staunten nicht schlecht, als wir die "Fähre" gesehen haben: Ein Stakenkahn, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie die Gondeln in Venedig, allerdings ohne Pomp und singenden Gondoliere. Für die Fährleute ist das wirklich ein Knochenjob, die vollen Boote über den See zu staken: Abdrücken, gleiten, abdrücken, gleiten und das alles bei tropischen Temperaturen.

 

In Togoville hatten wir dann gleich zwei wichtige Termine: Zunächst besuchten wir gemeinsam mit unseren Partnern vom Verein Togoville eine dringend sanierungsbe-dürftige Krankenstation. Der Plan ist, hier eine Betreuungsstation für werdende Mütter einzurichten und die Malaria zu bekämpfen. Gerade für Schwangere ist dieses Sumpffieber supergefährlich. Da das Immunsystem gerade bei jungen Schwangeren eh schon ziemlich beansprucht ist, ist die Gefahr für einen schweren und oft sogar tödlichen Verlauf der Erkrankung bei Mutter und Baby immens. Wir hoffen so sehr, dass die Finanzierung des Projekts gelingt!

Direkt danach ging es zum Gymnasium Togoville, wo nochmals ein Gespräch mit der Schulleitung auf den Plan stand. Wir freuen uns riesig, dass der Direktor zwei Lehrern die Erlaubnis gegeben hat, hier auch nachdem wir wieder weg sein werden, einen Hotspot einzurichten, an dem die Schüler kostenlos unsere Spendenkondome erhalten.  Klar, nach europäischen Maßstäben scheint das kein großes Ding, aber im strengen Togo ist das echt eine Sensation!

Im Anschluss ging es dann zurück per Fuß, Boot und Fahrrad zu unserer Unterkunft, wo mittlerweile die Nacht hereinbricht und es für uns heißt 

 

"do agbe" [= gute Nacht auf Ewe ;-)] und bis morgen

 

Euer Togo-Team Nikolas und Alexander

Nikolas Karanikolas, Alexander Karanikolas, Lena Karanikolas Soziale Arbeit Togo Afrika Entwicklungshilfe
Nacht über Togo