Nikolas Karanikolas möchte „einfach nur helfen“. Kein Wunder also, dass der 19-jährige Rheinstettener auch seine Homepage so genannt hat: Auf www.einfach-nur-helfen.de kann man beispielsweise erfahren, worauf es ihm im Leben ankommt: „Wer eine menschliche Welt erwünscht, darf seine eigene Fähigkeit, mit anderen mitzufühlen, nicht verkümmern lassen“, heißt es da, und weiter: „Aus mitfühlender Anteilnahme entsteht der Wunsch, durch Helfen das Leid des anderen zu verringern.“
Schon als Zehnjähriger half er
Nikolas Karanikolas hat schon als zehnjähriger Knirps damit begonnen, sich aktiv gegen Not und Armut zu engagieren. „An unserer Schule in Baden-Baden gab es ein Peru-Projekt. Jede Klasse machte mit, weil die Vorgängerklasse auch mitgemacht hatte.“ Irgendwann war ihm das aber zu anonym. „Ich sah auch keinen Bewusstseinswechsel bei den Spendern“, erinnert er sich. Also gründete er 2010 die Schülerinitiative „KidsproKids“ und organisierte als Sechstklässler eine „Schuhputzaktion“ in der Schule – am Tag der offenen Tür. „Damit machten wir konkret auf die Kinderarbeit aufmerksam.“ Das verdiente Geld ging selbstverständlich nach Peru.
Praktikum in Ghana
Auch später, als Nikolas als erfolgreicher Degenfechter aufs Sportinternat in Heidenheim wechselte, engagierte er sich unermüdlich, das Abi machte er in diesem Frühjahr an der Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe.Inzwischen hat er sich an der Fernuniversität in Hagen als Jurastudent eingetragen. Fernuni deshalb, weil ihm so weiterhin Zeit für Projekte bleibt. Zum Beispiel in Ghana. „Dort konnte ich 2015 ein sechswöchiges Praktikum in einem Krankenhaus absolvieren“, erzählt er. Dort stellte er auch fest, dass es in dem afrikanischen Land unglaublich viele 14- bis 16-jährige Mädchen gibt, die ungewollt schwanger waren, weil es weder eine richtige Aufklärung noch Kondome gibt.
„Childhood for children“
„Damals entstand die Idee für das Projekt ‚Childhood for children‘ “, sagt Nikolas. Ab April möchte er mit anderen jungen Menschen zwei Monate lang durch Ghana reisen. „Wir halten Vorträge und verteilen Kondome“, sagt er. Viele der Referenten sind selbst noch sehr jung, vielleicht 18 Jahre alt. Doch nicht nur in Südamerika oder Afrika hat der junge Mann schon geholfen, sondern auch auf der kleinen griechischen Insel Leros im Ägäischen Meer, der Heimat seines Vaters. „Es gibt viele Flüchtlinge dort“, sagt Nikolas. „Ich habe beispielsweise mitgeholfen, ein altes Psychiatriegebäude in ein Kinderheim umzubauen. Außerdem haben wir mit Kindern die Insel erkundet oder ihnen Schwimmunterricht gegeben.“
Wer gewinnt den Preis?
Als Anerkennung für sein großes Engagement wurde Nikolas, der seit 2015 Vorsitzend des Karlsruher Jugendsozialvereins „Y-ESS“ ist, vor kurzem der Heinz-Kappes-Preis, eine Ehrung des Rotary-Clubs Karlsruhe-Fächerstadt, verliehen. Und als Preisträger dieses Preises wiederum war er nominiert für den Deutschen Engagementpreis, der am 5. Dezember in Berlin verliehen wird. Der mit 10 000 Euro dotierte Publikumspreis wird per online-vote vergeben. Abstimmen kann man vom 12. September bis zum 20. Oktober. „Sollte ich gewinnen, werde ich selbstverständlich das gesamte Preisgeld spenden“, sagt er. „So wie ich das auch mit anderen gewonnenen Geldern gemacht habe.“
Info:
Der Deutsche Engagementpreis ist eine bundesweite Auszeichnung und der Dachpreis für freiwilliges Engagement, der am 5. Dezember in Berlin verliehen wird. Alle Ausrichter von Engagement- und Bürgerpreisen in Deutschland erhalten eine Einladung, ihre erstplatzierten Preisträger ins Rennen zu schicken. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich. Nachfolgend die Nominierten aus unserem Einzugsbereich.Der Deutsche Engagementpreis ist eine bundesweite Auszeichnung und der Dachpreis für freiwilliges Engagement, der am 5. Dezember in Berlin verliehen wird. Alle Ausrichter von Engagement- und Bürgerpreisen in Deutschland erhalten eine Einladung, ihre erstplatzierten Preisträger ins Rennen zu schicken. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.
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